Demonstration: Jeder Tag ist Frauen*kampftag – solidarisch, kämpferisch, international

 

Als Antifa Enternasyonal Cafe unterstützen wir die feministische Kampagne „Gemeinsam kämpfen! Für Selbstbestimmung und Demokratische Autonomie“, die mit folgendem Aufruf zur 8.März Demonstration in Hamburg mobilisiert:

Seit über 100 Jahren gehen Frauen* am 8. März auf die Straße, um für ihre Rechte, gegen sexistische Diskriminierung, gegen Kriege sowie gegen kapitalistische Ausbeutung und rassistische Unterdrückung zu kämpfen. Im Verlauf der Geschichte haben sich die Bedingungen von Frauen* und somit auch ihre Forderungen erweitert und verändert. Auch wenn wir schon einiges erreicht haben, gibt es heute für uns immer noch viele Gründe, gegen die herrschenden Zustände zu protestieren:

Seit einigen Jahren beobachten wir in Deutschland und Europa einen erschreckenden Rechtsdrang in der Politik und der öffentlichen Diskussion. Die Folgen hiervon sind unter anderem, dass fast überall traditionelle Geschlechterrollen ein bitteres Comeback erfahren. Die Zeit ist schon lange gekommen, um dem etwas entgegenzusetzen – wir müssen Errungenschaften derjenigen, die vor uns gekämpft haben wertschätzen – wir dürfen uns aber nicht auf ihnen ausruhen! Denn auch die häufig fehlenden oder voneinander gespaltenen feministischen Positionen haben die erstarkte Rechte von heute mit ermöglicht. Lasst uns deshalb wieder sichtbar werden! Nicht als gespaltene vereinzelte Kleingruppen, sondern als eine miteinander verbundene feministische Bewegung, die als gesellschaftliche Kraft Mut und Widerständigkeit ausstrahlt und ein freies Leben für alle erkämpft.

Als reales Beispiel einer feministischen Veränderung ist für uns die Revolution in Rojava im Norden Syriens. Dort konnte die kurdische Frauenbewegung eine tatsächliche Alternative zum Patriarchat entwickeln: den Demokratische Konföderalismus. Das auf Ökologie und Basisdemokratie beruhende Rätesystem gibt Frauen durch eine autonome Organisierung auf allen gesellschaftlichen Ebenen die Möglichkeit jenseits männlicher Bevormundung selbstbestimmt zu leben. Eigene Frauenakademien, Frauenräte, Frauenkooperativen, Frauenselbstverteidigungseinheiten und eine neuen Art der Wissenschaft – die Jineologie – sind entstanden, um alle Bereiche des Lebens aus einer feministsichen Perspektive neu zu gestalten. Die kurdische Frauenbewegung ist dabei zu einer Kraft geworden, die tatsächlich unterdrückerische Strukturen innerhalb der Gesellschaft aufbrechen kann.

Seit Ende Januar greift die Türkei mit djihadistischen Verbündeten den Kanton Afrin in Rojava an. Diesem völkerrrechtswidrigen Einsatz sind schon über hundert Menschen zum Opfer gefallen. Die Angriffe sind dabei vor allem ideologische Angriffe, denn in einer Welt, die durch Nationalstaaten, patriarchale Ausbeutung und Profitmaximierung bestimmt ist, darf es keine Alternative geben. Deswegen wird versucht die freiheitlichen Ideen von Rojava zu zerstören.

Als Feminist*innen können wir nicht zulassen, dass die Errungenschaften der Frauenbewegung angegriffen werden. Deswegen wollen wir den 8.März auch für unseren Protest gegen diese Angriffe nutzen. Die konkrete feministische Utopie in Rojava hat uns viel Kraft und Mut gegeben auch hier Strategien zu entwickeln um unseren Traum von einer solidarischen und geschlechtergerechten Gesellschaft näher zu kommen. Das dafür noch viel zu tun ist, wissen wir, jedoch finden wir die Zustände so unerträglich, dass wir keine andere Wahl sehen als dafür zu kämpfen!

Wir rufen daher alle Frauen/FLTI* dazu auf am 8. März laut und öffentlich aufzutreten. Auf den Straßen, den Plätzen und in der Innenstadt: Raus aus den Häusern, die Straße gehört uns!

Zeigen wir unsere wütenden Gesichter, machen wir unsere lauten Stimmen unüberhörbar, setzen wir unsere wunderbaren Körper in Bewegung.

Kommt zur Demonstration, um 17:30 Uhr am Gänsemarkt in Hamburg.

Wir freuen uns darauf euch zu begegnen, Schulter an Schulter Parolen zu rufen und Hand in Hand gemeinsam kämpferisch auf die Straße zu gehen!

Es lebe der 8. März!  Women* Rise Up For Afrin!

Mehr zur Kampagne: gemeinsamkaempfen.blogsport.eu/

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